Der Vektor-Impfstoff ist eine neue Variante von Impfstoff. Dieser unterscheidet sich aufgrund der unterschiedlichen Wirkungsweise deutlich von den klassischen Impfstoffen. Worin dieser große Unterschied besteht und was man sonst noch über den Vektor-Impfstoff wissen muss, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was sind Vektor-Impfstoffe eigentlich?
Die Vektorvirenimpfstoffe zählen zur Gruppe der Genmaterial-basierten Impfstoffen. Grundsätzlich kann man in zwei Arten von Vektor-Impfstoffen unterscheiden:
Lebend- und Totimpfstoffe: Hierbei werden Krankheitserreger bzw. Teile davon in den Körper eingeschleust. Ein Lebendimpfstoff enthält abgeschwächte Erreger oder Totimpfstoffe enthalten inaktivierte bzw. abgetötete Erreger. In allen Fällen wird die charakteristische Fremdsubstanz in den Körper eingebracht und das körpereigene Immunsystem kann Antikörper gegen die Erreger entwickeln.
Genbasierte Impfstoffe: Bei dieser Art wird der genetische Bauplan für ein Antigen in den Körper gebracht. Das Immunsystem kann dann diese nach dem Bauplan nachbauen und an den Körper abgegeben. Prinzipiell wird die Herstellung des Impfstoffes aus dem Labor in den Körper verlagert.
Auf welchem Prinzip funktionieren Vector-Impfstoffe?
Bei dieser Impfstoffvariante wird das Genmaterial in den Körper eingeschleust. Diese können den Geimpften nicht krank machen, aber in die Zellen eindringen und sich unter Umständen sogar vermehren. Die Viren docken an der Oberfläche an und entlassen die Gene. Daraufhin produziert die Zelle das Erreger-Antigen. Dieser Fremdstoff regt das Immunsystem auf den Plan. Das Immunsystem produziert spezielle Abwehrzellen gegen das fremde Antigen. Auf diese Weise kann die geimpfte Person einen Impfschutz gegen den Erreger aufbauen.
Die Risiken der Vektorimpfung
Sollte jemand einen Kontakt mit dem Vektorvirus gehabt haben und in der Folge eine Immunität entwickeln hat, kann dies die Wirksamkeit des Impfstoffes beeinträchtigen. Darüber hinaus gibt es einige Menschen, die die Befürchtung habe, dass das eingeschleuste Genmaterial in das Erbgut eingebaut wird. In der Tat sind Vektorviren so gedacht, dass das Erbgut nicht in die menschlichen Zellen eingefügt werden kann.
Vielmehr werden die fremden Gene nur eine begrenzte Zeit von der Zelle umgesetzt. Das Immunsystem bringt die Vektorviren unter Kontrolle, und andererseits wird auch die Produktion der Antigene gestoppt, da der Körper das von außen eingebrachte Genmaterial schnell abbaut. Bis dahin erreichen die meisten Menschen eine ausreichende Immunität.
Vektor-Impfstoffe nutzen natürliche Vorgänge
Der Vektor-Impfstoff nutzt den natürlichen Mechanismus, mit welchen sich die Viren im Körper vermehren. Für die Vermehrung brauchen die Viren menschliche Zellen. Dabei docken diese an die Zellen an, schleusen sich ein und bringen die Zellen dazu, neue Viren herzustellen. Das passiert beispielsweise jedes Mal, wenn man an einer Verkühlung erkrankt. Schlussendlich sterben die befallenen Zellen ab.
Bei der Impfung ist das nicht so. Die Zellen rund um die Impfstelle stellen die Eiweiße nur für einen beschränkten Zeitraum her. Danach werden der genetische Bauplan und die Eiweiße restlos abgebaut. Um die Immunzellen mit einem bestimmten Erreger vertraut zu machen, muss der Impfstoff dem Erreger sehr ähnlich sein. Dieser darf aber die geimpfte Person nicht krank machen.